Aus der Geschichte des FC 1920 Eschelbronn:
Gründung des Vereins

Die Fußballbewegung in Eschelbronn reicht bis in das Jahr 1909 zurück. Das beliebte Turnen genügte der breiten Masse wohl nicht mehr als Volkssport und auf der Suche nach neuen Sportarten fand das Fußballspiel bei der Sporttreibenden Jugend den größten Gefallen.

Schon damals wurde in der Realschule Sinsheim Fußball gespielt und die Schüler, unter anderem Philipp Dinkel, machten das Fußballspiel in Eschelbronn bekannt. Auf Anhieb fand es bei der Bevölkerung einige Anhänger. Zunächst wurde kreuz und quer, ohne jegliche Regelkunde gespielt und in der Hauptsache kraftvoll auf ein Ziel losgekickt. Erst einige Jahre später verfeinerte sich das Spiel mit dem runden Leder und immer mehr Jugendliche begeisterten sich.

Aller Anfang ist schwer

Vermutlich wissen nur wenige von den heute Fußballtreibenden und Fußballinteressierten um die Vorurteile und Schwierigkeiten, welche die jungen Fußballspieler erst einmal überwinden mussten. Waren sie doch noch alle im jugendlichen Alter, in welchem heute keiner daran denken würde, eine leitende Stellung im Verein anzunehmen. Unterstützung für ihre Bemühungen fanden sie weder bei den Behörden noch bei den Gemeindeältesten oder der älteren Ortsbevölkerung. Ein großer Teil der Bevölkerung nahm zu ihrem Vorhaben sogar einen befremdlichen Standpunkt ein. Wagten es die Jugendlichen auf einem fremden Wiesengrundstück ein Fußballspiel auszutragen, so kam es oft zu bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen seitens einiger ganz hartgesottener Fußballgegner.

Doch jugendliche Beharrlichkeit überwand auch solche Hindernisse und es kam am 12. August 1920 im Gasthaus "Zum Pflug" zur Vereinsgründung. Damit war für den neuen Fußballclub Eschelbronn der erste Schritt getan und ab sofort hieß es, den Existenzkampf aufzunehmen.

Bei der Vereinsgründung haben sich 52 Interessenten in die Mitgliederliste eingetragen. Einige Namen sollen beispielhaft genannt werden: Richard Stier, Wilhelm Stier, Philipp Dinkel, Wilhelm Windisch I und II, Georg Bühler, Willi Lenz, Georg Lenz, Eugen Wagenblaß, Georg Windisch, Arthur Dinkel, Wilhelm Ohlhäuser und Georg Fletterer.

Bei der Gründungsversammlung am 12. August 1920 wurde folgende Vorstandschaft gewählt:

1. Vorstand: Wilhelm Ohlhäuser
2. Vorstand: August Windisch
Schriftführer und Kassier: Julius Reichert
Spielführer: Wilhelm Klingmann.

Die erste Aufgabe der Vorstandschaft war die Ausarbeitung einer Vereinssatzung. Bereits am 2. September 1920 wurde sie in einer Mitgliederversammlung den Mitgliedern vorgelegt und auch beschlossen. Der § l der damaligen Satzung besagte, dass der neu gegründete Verein nicht nur das Fußballspiel zu betreiben gedenkt, sondern Körperpflege und Jugenderziehung auch in leichtathletischen Wettkämpfen fördern will.

Der erste Sportplatz entstand im Sumpfgebiet

Die Beschaffung eines Sportplatzes bereitete den Mitgliedern des neu gegründeten Vereins sehr große Schwierigkeiten. Nach vielen Debatten und Sitzungen wurde dem Verein ein sumpfiges Wiesengelände von der Grundherrschaft am "Meckser Sträßl" verpachtet. Durch unermüdlichen Arbeitseinsatz der Mitglieder entstand aus dem sumpfigen Wiesengelände ein richtiger Sportplatz - der erste des noch jungen Vereins.

Kurze Zeit nach der Vereinsgründung kam es zum Wechsel des 1. Vorsitzenden. Wilhelm Ohlhäuser wurde als Postschaffner nach Heidelberg versetzt, wohin er auch mit seiner Familie umzog. Als Nachfolger wurde Philipp Dinkel in einer Mitgliederversammlung am 28. Oktober 1920 gewählt. Philipp Dinkel bekleidete dieses Amt bis zum 13.1.1924, bis auch er aus beruflichen Gründen seinen Wohnort nach Heidelberg verlegte.